"Gib einem Kind die Zügel in die Hand, lass es reiten - und es wird auch im Leben die Zügel aufnehmen!"
Helga Vogel
Was ist Reitpädagogik?
Spiel – Spaß & Bewegung sind für mich die drei Hauptaspekte der Reitpädagogik, wodurch Kinder mit allen Sinnen in der natürlichen Umgebung des Pferdes gefördert werden. Das Pferd als Begleiter stellt hierbei natürlich einen hohen Motivator und Aufforderungscharakter dar.
Die Reitpädagogik bietet für Kinder ab 3 Jahren vielfältige Erlebnismöglichkeiten rund um’s/ mit oder auf dem Pferd.
Die spielerische Begegnung mit dem Pferd steht hierbei im Vordergrund. Spielen ist ein Grundbedürfnis eines jeden Kindes. Daher geschieht die Förderung oft unbewusst durch ganzheitlich angelegte Lern- und Wahrnehmungsspiele mit dem Pferd.
Es ist ein ganzheitliches Angebot, welches in Einzelstunden oder Gruppenstunden wahrgenommen werden kann. Die Reitpädagogik nutzt daher Einzel- und Gruppenerfahrungen mit dem Pferd, um sowohl die Persönlichkeit als auch die sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln und zu stärken.
Es wird dabei die positive Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Koordination, taktiler Wahrnehmung und Tiefensensibilität unterstützt und trainiert.
Der „Methodenkoffer“ der Reitpädagogik ist daher sehr vielschichtig.
Im Gegensatz zur Reittherapie wird der Fokus nicht auf die gezielte Behandlung von Schwächen und Defiziten gerichtet.
Die Reitpädagogik lässt durch den spielerischen Zu- und Umgang mit dem Pferd die Förderung und den Ausbau von Kompetenzen unbewusst geschehen. (Quelle: trik.at)
Die Stunden beinhalten Bausteine aus der Pferdepflege, Bodenarbeit, Pferdehaltung, Fütterung, usw. Die oben beschriebenen Bausteine werden mit verschiedenen Koordinations- und Geschicklichkeitsaufgaben, aber auch Konzentrationsübungen und Merkfähigkeitsspielen versehen.
Neben dem Umgang mit dem Pferd spielt das Reiten eine entscheidende Rolle. Durch die dreidimensionale Bewegung des Pferdes, werden beide Gehirnhälften gleichzeitig stimuliert, was die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen darstellt. Des Weiteren wird durch die Bewegung des Pferdes die Balance und Motorik des Kindes gefördert.
Auch die Kommunikation mit dem Pferd spielt eine entscheidende Rolle in der Reitpädagogik. Diese erfolgt nämlich über non-verbale Ausdrucksweisen (Körpersprache) und der eigenen Wahrnehmung. Ängstlichen oder sprachgehemmten Kindern beispielsweise fällt der Kontaktaufbau mit Tieren oftmals leichter als mit Menschen.
Für wen ist Reitpädagogik geeignet?
Die Reitpädagogik ist für alle pferdebegeisterten Kinder ab 3 Jahren geeignet, die den Umgang mit dem Pferd spielerisch erleben möchten. Dabei dürfen die Kinder die Pferde putzen und streicheln, führen und reiten oder es werden spielerische Aufgaben auf dem Reitplatz gestellt. Auch kleine Ausritte und Erkundungstouren in der Natur fließen in die reitpädagogische Arbeit mit ein. Je nach Altersstufe und Entwicklungsstand wird ein individuelles Konzept ausgearbeitet, um bedürfnisorientiert und zielgerichtet am Kind arbeiten zu können.